Corona-Pandemie: Fehlende Empathie des Gesundheitschefs

Während die Zahl der schwer erkrankten Covid-19-Patienten und Patientinnen weiter ansteigt und die Spitäler an ihre Grenzen stossen, verharmlost Gesundheitschef Bruno Damann die Gefahren vor dem Coronavirus. Damann hat in der Spitaldebatte gepunktet, verspielt aber nun seinen Kredit.

In der Wochenendausgabe des St.Galler Tagblatts vom 31. Oktober 2020 wird der St.Galler Gesundheitschef wie folgt zitiert: «Man soll die Todesfälle nicht überbewerten. Sterben gehört zum Leben. Unsere Gesellschaft hat verlernt zu sterben.» und «Die Geschichtsschreibung wird zeigen, ob Corona schlimmer als eine Grippe ist». Solche Aussagen sind blanker Hohn gegenüber den Angehörigen von Corona-Opfern. Dass Sterben zum Leben gehört, ist unbestritten. Dies sollte uns gerade an Allerheiligen (1. November) und Allerseelen (2. November) ins Bewusstsein rücken. Fahrlässigkeit auch in der Politik führt aber zu unnötigem Sterben.

Der Gesundheitschef sollte sich an seinen hippokratischen Eid erinnern anstatt argumentativ Kritik an Covid-19-Massnahmen Vorschub zu leisten. Die Bevölkerung hat ein Recht auf bestmöglichen Schutz vor dem Corona-Tod, insbesondere die stark gefährdeten Personengruppen. Kantonalpräsident Daniel Bosshard meint dazu: «Mit seinen Aussagen verharmlost Damann die Gefahren durch das Coronavirus und beeinflusst damit auch das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger in negativer Weise. Das ist eines Gesundheitschefs nicht würdig.» Von einem Regierungspräsidenten wird zudem mehr Mitgefühl erwartet.

Die GRÜNEN fordern von Damann eine öffentliche Entschuldigung zu seinen menschenverachtenden Aussagen. Falls er den Ernst der Lage jetzt nicht endlich einsieht und weiterhin das Coronavirus verharmlost, ist er als Vorsteher des Gesundheitsdepartements fehl am Platz.